Text von Franz Reitsamer
Bilder von Johannes Rudinger

 

Die Dekanatspfarrkirche Köstendorf wurde um 1500 n.Chr. in ihrer heutigen Form anstelle eines älteren Gotteshauses neu errichtet. Die Substanz des Bauwerkes ist gotisch, die Formen und vor allem die Innenausstattung sind durch die Barockisierung im 18. Jahrhundert geprägt. Die im Vergleich zu anderen Landkirchen sehr reiche und qualitätsvolle Ausstattung ist dadurch zu erklären, dass die Köstendorfer Kirche (ab 1627 Dekanatspfarrkirche) seit dem Mittelalter eine der wichtigsten


Wallfahrtskirchen des Salzburger Alpenvorlandes war und das auch bis weit ins 18. Jahrhundert hineingeblieben ist. Vom Hochaltar aus dem 17. Jahrhundert (ausgeführt von Jakob Gerolt) existieren nur mehr einige Figuren (z.B. St. Petrus).

Im 18. Jahrhundert waren mehrere Meister mit der Ausstattung der Kirche beschäftigt. Johann Georg Hitzl schuf 1751 die prächtige Rokokokanzel.

Der Neumarkter Bildhauer Paul Mödlhammer führte um 1720 den plastischen Schmuck für heute nicht mehr existierende Altäre aus, z.B. eine Ölberggruppe. Von ihm stammt die großartig komponierte Taufe-Jesu-Gruppe.

Für den Eingang zur ehemaligen Gruftkapelle der Reichsgrafen Überacker schuf M.W.Weissenkirchner 1723 einen Weihwasserputto (Weihwasserknäblein).

Das Hauptwerk aus dem 18. Jahrhundert ist der prachtvolle, von den Salzburger Hofbildhauern Wolfgang und Johann Bapt. Hagenauer ausgeführte Hochaltar.

Im 19. Jahrhundert führte der Maler Josef Gold für die noch freien Deckenfelder Ölbilder mit biblischen Inhalten aus.

Vom Anfang des 20. Jahrhunderts stammt die Marienstatue der Kirche. Sie befindet sich an der Stelle des nicht mehr existierenden gotischen Gnadenbildes im Mittelteil des Hochaltares. Sie wurde 1910 vom Tiroler Bildhauer Josef Bachlechner geschnitzt.